Musikpädagoge

Als Musiklehrer an der Talschule Wehr von 1973 bis 2013 (2015) hast du natürlich einiges an öffentlichen Aufführungen hinter dir. Alles hier aufzuführen würde den Rahmen sprengen. Aber es war Bemerkenswertes dabei. Die beispielhafte Bildfolge oben zeigt einen der vielen bunten Talschulchöre, die zeitweise mit eigenem Orchester aufgetreten sind. Zwei der Bilder entstanden im alten Wehrahofsaal, kurz bevor dieser dem Bagger zum Opfer fiel. Und drei weitere Bilder werfen einen Blick auf eines der zahlreichen Schulfeste. 

 

1983:  Schulfest "Modeschau"

1986:  Das gelbe Unterseeboot 

2007:  Talschulchor

 

Schulfeste und Auftritte   1973  bis 2013


Zum jährlichen Repertoire unserer Auftritte gehörten Besuche im Seniorenheim, Mitwirkung bei städtischen Anlässen, eigene schulische Aufführungen und jahrelang das Weihnachtssingen, das zusammen mit dem Männerchor Wehr in der Stadthalle am letzten Schultag stattfand. Es war als öffentliches Singen konzipiert, so dass jeder Gast teilweise auch mitsingen konnte, durfte und (!) wollte. 

 

2005 wurde von der ehemaligen Kultusministerin Dr. Marianne Schultz-Hector die Stiftung "Kinderland Baden-Württemberg" gegründet. In der Villa Reitzenstein durfte der Talschulchor auftreten und traf sogar Ministerpräsident Oettinger.

 

Das Ehepaar Brogle (Er, Josef: Vorsitzender des Hochrhein-Sängerbundes; jetzt Chorverband Hochrhein und Sie, Karin: aktive Öffentlichkeits-Arbeiterin und Dirigentin) aus Eggingen, zog den Chor in die Bannkreise des organisierten Singens und so traten wir als Schulchor auch in Waldshut oder Säckingen auf. Als Botschafter der Musik in Wehr traten wir dabei sogar auf Schloss Waldburg (Allgäu) auf. 

 

Eines der Erfolgsgeheimnisse war, dass auch die Schulleiter vor mir, mir stets frei Hand in Organisation und Durchführung erteilten. Ebenso am Erfolg beteiligt war die Tatsache, dass die Chorprobe am Freitag in der 1. Stunde morgens stattfinden konnte. Musikalisch in den Freitag gestartet, war Tag und das darauffolgende Wochenende gerettet. 

 

Es gab viele erinnerungswürdige Höhepunkte. Aber sicher war das "Gelbe Unterseeboot" (siehe Bilder oben) und das Musical "Freude", das wir professionell aufzogen, mit die Highlights dieser Vorstellungen. Mit "Freude" füllten wir an drei Tagen die Stadthalle Wehr.

 

Beispielhaft arbeitete hier das Kollegium Hand in Hand, das Bühnenbild, Herstellung der Kleidung, Spezialproben, musikalische Begleitungen und die Backstage - Organisation (u.v.a.m.) wurde geschultert.

Dank auch den Schülern, die diese Lasten der zusätzlichen Proben, aber auch die Freude des Erfolgs gerne auf sich nahmen. 

 

Wie heißt ein berühmter Werbespruch? 
Alleine geht's, gemeinsam geht's besser.

 

Baustelle: Irgendwann wird hier weitergebaggert mit den Aufführungsterminen und Mottos unserer öffentlichen Veranstaltungen.

  

 

Musiklehrer

 

Ob es Glück oder Pech ist, sein ganzes Berufsleben an einer einzigen Schule zu verbringen, wird jeder für sich selbst entscheiden müssen. Seit 1973 an der Talschule als Referendar, wandelte ich mich nach 1,5 Jahren zum Lehrer und 1997 zum Schulleiter, der ich real bis 2013 und fiktiv bis 2015 blieb. Vermutlich war ich mit damals 21 Jahren einer der jüngsten männlichen Lehrer, die je in Baden-Württemberg in den Schuldienst traten. Zwei Kurzschuljahre verkürzten die Ausbildung und die Bundeswehr wollte den (un)sportlichen Jungspund auch nicht. 

 

Im ersten Schuljahr bekam ich eine  9. Klasse in Musik, die 40 Schülerinnen und Schüler waren gerade mal 7 Jahre jünger als ich, viele aber auch einen Kopf größer. Herausforderung pur! 


Aber auch die 1. Klasse jenes Schuljahres werde ich nicht vergessen. Es herrschte Klassenzimmernot. Die "Höscheli" nahmen auf dem Fußboden des Nebenraums der Schulküche Platz.  Ihren "Hoser" 
(Schulranzen) legten sie über die  Oberschenkel, das war die Tischplatte, und irgendwie schafften wir es dann, ein Liedchen einzustudieren, einen Lernstoff zu erarbeiten und ein Bildchen dazu zu malen. 

 

Etwas geregelter lief es dann in den Klassen ab, die ich zusätzlich als Klassenlehrer führte. In den Anfängen waren das 3. und 4. Klassen, später eher die 1. und 2. Klassen.  Als dann die Realschule 1997 von der Stadtmitte auf die Zelg umzog, hatten wir plötzlich die Möglichkeit, in der Aula ein Musikzimmer einzurichten, das so groß war wie zwei Klassenzimmer.  Da konnte gesungen, getanzt und musiziert werden, ohne dass man im wahrsten Sinne des Wortes ständig an seine Grenzen kam.

 

Und so ist es auch zu erklären, dass viele unserer musikalischen Aktivitäten den Mitwirkenden und deren Angehörigen bis heute in den Köpfen positiv verankert sind.